Melanie Börner:

Du hast bei der Deutschen Meisterschaft der B-Jugend in Berlin vier Goldmedaillen gewonnen (Einzel, Doppel, Team und All-Event). Das ist eine Klasse Leistung und ich gratuliere Dir dazu. Um solche Leistungen zu erbringen, muss in einem Wettkampf das ganze Umfeld passen.

Wie hast Du das vor Ort empfunden?

Christian:

Es hat einfach alles gepasst. Die Verhältnisse auf der Bowlinghalle waren gut. Die Kameradschaft im Team war perfekt. Und die Betreuer sowie die mitgereisten Eltern haben uns prima unterstützt.

Melanie:

Wie war die Organisation der Offiziellen in Berlin?

Christian:

Der Zeitplan der DBU war entspannt. Der Hallenbetreiber Peter Obst machte aus der ganzen DM eine geniale Show. Ein großes Lob an ihn.

Melanie:

In welcher Weise ist die Beschaffenheit der Bahn Dir entgegen gekommen?

Christian:

Die recht kurze ֖lung kam meiner schnellen Spielweise entgegen.

Melanie:

Wie hast Du Dich auf die Deutsche Meisterschaft vorbereitet?

Christian:

Wir hatten vom WKBV zwei Kaderlehrgänge in denen wir uns vorbereiten konnten. Ansonsten stand ich sehr oft mit meinem Vater auf der Anlage zum trainieren. Und natürlich habe ich auch viel an meiner Kondition gearbeitet.

Melanie:

In welcher Form hat Dich Dein Vater Rainer, der als Betreuer in Berlin dabei war, unterstützt und Dir geholfen?

Christian:

Durch die recht gute DM 2008 in Feuerbach habe ich mich selber sehr unter Erfolgsdruck gesetzt. Mein Vater hat es geschafft, diesen Druck von mir zu nehmen, so dass ich locker aufspielen konnte. Er hat mich und die Mannschaft einfach mental gestärkt.

Melanie:

Welchen Stellenwert haben diese Goldmedaillen?

Christian:

Einen sehr hohen, da es mein letztes Jahr in der B-Jugend war. Ich wollte unbedingt die Medaillen im Doppel und im Team verteidigen, da diese seit 4 Jahren in Württembergischem Besitz sind. Endlich hat es im All-Event nach Bronze und Silber auch geklappt zu gewinnen.

Melanie:

Wie war das Mannschaftsgefüge mit Robin, Kevin und Benjamin als Team?

Christian:

Wir haben uns super verstanden. Was man in den beiden Serien auch gesehen hat. Wir haben alles gegeben und super gefightet.

Melanie:

Die fünfte Medaille, im Masters, blieb Dir leider verwehrt. Was hast Du empfunden, als klar war, dass Du in diesem Wettbewerb keine Medaille gewinnen kannst obwohl Du allen anderen weit überlegen warst?

Christian:

Es war keine Schande gegen Yannick Stein mit 434 zu 450 auf 2 Spiele auszuscheiden. Yannick spielte das Masters souverän.

Melanie:

Deine Schwester Melanie hat auch schon viele Titel und Medaillen abgeräumt. Hattest Du jemals das Gefühl in ihrem Schatten zu stehen als der "€žkleine Bruder"?

Christian:

Meine Schwester war immer mein großes Vorbild. Auch wenn sie bei Deutschen Meisterschaften nicht so viele Medaillen gewonnen hat wie ich. Dafür hatte sie mehrere sehr erfolgreiche Einsätze in der Nationalmannschaft auf internationaler Ebene.

Melanie:

Wie oft stehst Du in der Woche auf der Bahn und wie sieht Dein Trainingsplan aus?

Christian:

Da ich als Nationalkadermitglied bei meinem Verein BKSV Stuttgart-Nord in der Bowling Arena Feuerbach die Möglichkeit habe kostenlos zu trainieren, stehe ich vor Wettkämpfen 4-5 mal pro Woche auf der Bahn. Dazu kommt noch Ausdauertraining und leichtes Krafttraining (was bitter notwendig war, da ich mir Ende Dezember 08 die linke Schulter gebrochen habe).

Melanie:

Welche sportlichen Ziele hast Du Dir für die nächste Zeit gesteckt?

Christian:

Mein gröߟter Traum wäre es, für die Deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Und nächstes Jahr möchte ich bei der A-Jugend mitmischen.

Melanie:

Nun noch einige Fragen zu Deiner Person.

Wie alt bist Du?

Christian:

Ich bin 14 Jahre alt (geboren am 28.02.1995).

Melanie:

Welche Schule besuchst Du und in welche Klasse gehst Du?

Christian:

Ich gehe in die 8. Klasse der Realschule Weilimdorf

Melanie:

Welche beruflichen Ziele hast Du?

Christian:

Das lass ich mir im Moment noch offen.

Melanie:

Wie sieht die Unterstützung Deiner Eltern im sportlichen Bereich aus?

Christian:

Meine Eltern halten mir vor Wettkämpfen den Rücken frei, so dass ich mich voll auf den Bowlingsport konzentrieren kann. Da ich noch kein eigenes Geld verdiene, unterstützen sie mich auch finanziell. Genauso begleiten sie mich zu den Wettkämpfen und ermöglichen mir die Teilnahme an dem ein oder anderen Turnier.

Melanie:

Ich danke Dir für dieses Gespräch und wünsche Dir für Deine schulische und sportliche Zukunft alles Gute.